Janina L. Selzer, Ph.D.
Janina L. Selzer ist Visiting Assistant Professor in Soziologie am Hamilton College, NY. Sie untersucht die Schnittstellen von Race, Immigration und Gender im urbanen Kontext. Im Besonderen ist sie interessiert an der Art und Weise wie diese Ungerechtigkeiten den öffentlichen Raum prägen und wie räumliche Grenzen fortwährend angefochten und neu definiert werden - physisch wie auch symbolisch. 2021/2022 war sie Stipendiatin des Manfred-Rommel-Stipendiums der Landeshauptstadt Stuttgart. 2022/2023 erhielt sie das Carell Dissertation Fellowship des Graduate Centers, City University of New York (CUNY). Ihre Arbeiten wurden veröffentlicht in Ethnic and Racial Studies und metropolitics.
Aufgewachsen im süddeutschen Stuttgart, erwarb Selzer 2015 ihren BA in Politik, Psychologie und Soziologie an der University of Cambridge. 2016 schloss sie ihr Masterstudium der Sozialwissenschaften an der University of Chicago ab. Ihre Masterarbeit, eine urbane Ethnografie eines demografisch diversen Stadtviertels, analysierte die Reproduktion von racial inequalities durch alltägliches Abgrenzungsverhalten der Bewohner*innen.
2017 begann Selzer ihre Promotion am Graduate Center, CUNY. In ihrer Dissertation, ein transkultureller, multi-methodologischer Vergleich irakischer Geflüchteter in Bielefeld, Nordrhein-Westfalen und Detroit, Michigan, erforscht Selzer, wie Geflüchtete Zugehörigkeitsgefühle in postindustriellen Städten entwickeln. Als kritische Soziologin hebt sie bewusst die Perspektiven und emotionalen Erfahrungen marginalisierter Gruppen hervor und hinterfragt kontinuierlich theoretische Prämissen. 2023 schloss Selzer ihre Promotion erfolgreich ab. Ihr Buch BE:LONGING ist bei NYU Press unter Vertrag.
Zusätzlich hat Selzer ein Projekt über die Normalisierung von Rassismus und Nationalismus durch einige deutsche Feminist*innen nach der Silvesternacht 2015 in Köln abgeschlossen. Ihre Ergebnisse wurden in Ethnic and Racial Studies veröffentlicht. Das Projekt wurde unterstützt von einem Graduate Center Travel Award, der es ihr 2018 ermöglichte, vorläufige Forschungsergebnisse beim Transatlantic Summer Workshop an der Ruhr Universität in Bochum vorzustellen. Im Herbst 2019 beendete sie ihre Datenanalyse mit Hilfe eines Forschungsstipendiums der Advanced Research Collaborative.
Selzer lehrte unter anderem Social Statistics und The Sociology of New York City am Hunter College, CUNY. Um Bachelorstudierende dabei zu unterstützen, eher abstrakte Konzepte mit empirischen Beispielen zu verknüpfen, bezog sie die reichhaltige Geschichte New Yorks in ihre Kurse mit ein. Sie nutze die Stadt als „urbanes Labor“ und ermöglichte so Studierenden eine Vielfalt an soziologischen Perspektiven.
Außerhalb der Universität verwendet Selzer unterschiedliche Kunstformen – wie zum Beispiel Fotografie und kreatives Schreiben –, um soziale Ungerechtigkeiten aufzudecken und publik zu machen.